„Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“ (Jak 5,14) Diese Sätze aus dem Jakobusbrief geben Einblick in den Ursprung des Sakramentes der Krankensalbung. Bis heute hat sich an der Form, wie dieses Sakrament gespendet wird nicht viel geändert.
Der Bischof weiht bei der Ölweihmesse in der Karwoche drei Heilige Öle: Öl für die Katechumenen; Öl für den Hl. Chrisam; Öl für die Kranken. Diese Öle werden in der ganzen Diözese verteilt.
Bei der Krankensalbung betet ein Priester (griechisch presbyteros=Ältester) über dem Kranken, dann legt er ihm schweigend die Hände auf. Danach wird der Lobpreis über das Öl gebetet. Der Priester salbt die Stirn und spricht dabei die Worte „Durch diese Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.“ Danach salbt er die Handflächen von beiden Händen und spricht: „Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.“ Anschließend wird ein Gebet gesprochen wo es heißt „Durch die Kraft des Heiligen Geistes hilf diesem Kranken in seiner Schwachheit. Heile seine Wunden und verzeihe ihm die Sünden. Nimm von ihm alle seelischen und körperlichen Schmerzen. In deinem Erbarmen richte ihn auf und mache ihn gesund an Leib und Seele, damit er sich wiederum seinen Aufgaben widmen kann.“
Die Krankensalbung hat als Hintergrund nicht unbedingt: Jetzt ist es zum Sterben. Sondern es ist eine Bitte um Gesundheit und Heil. Gott überlassen wir es wie und wo dieses Leben weitergeht: Auf der Erde oder im Himmel; indem ich Kraft bekomme mein Leiden zu tragen oder ganz frei davon werde.
Mit der Krankensalbung habe ich die stärkste und sichtbarste Erfahrung von allen Sakramenten. Immer wieder beginnt sich der Gesundheitszustand unmittelbar nach der Krankensalbung zu bessern, oder ein Mensch, der tage- oder wochenlang einen unruhigen Todeskampf geführt hat, stirbt noch am gleichen Tag in völliger Ruhe.
Es gibt 3 Gründe wofür ich mich an freien Tagen und zu jeder Tages- und Nachtzeit stören lasse:
- wenn jemand ganz schwer krank ist oder im Sterben liegt, um die Krankensalbung zu spenden, oder um die Nottaufe zu spenden.
- wenn jemand akut das Gewissen drückt und er dringend beichten möchte.
- wenn jemand gerade gestorben ist, um das Sterbegebet zu beten.
Hier geht es um das unmittelbare Heil des Menschen, wo ich als Priester gefragt bin. Alles andere kann auch warten.
Jesus bedeutet Gott rettet. Er rettet meine Seele. Er rettet mein Leben.
Wenn ich ein Sakrament empfange, kommt Jesus zu mir.
Euer Pfarrer Christoph Eder